Autorin Cathrin Geissler
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Serkan Yüksel

 

 

Serkan Yüksel


Serkan Yüksel ist 29 Jahre alt. Seine Eltern stammen aus dem Südosten der Türkei, er und seine zwei Schwestern sind aber in Hamburg geboren und im Stadtteil Steilshoop aufgewachsen. Er hat sich in seiner Kindheit und Jugend viel auf der Straße herumgetrieben und schon früh seine eigene Gang, die Steilo-Gangstas, gegründet. Während die fünf Mitglieder anfangs nur kleinere Gesetzesverstöße begingen – wie kleinere Ladendiebstähle oder das Abziehen von Mitschülern -, begannen sie im Teenageralter unter der Anleitung von Serkans Onkel Murat mit größeren, besser geplanten Diebstählen. Serkan hat eine recht dicke Akte beim Jugendamt, doch nachdem er volljährig geworden war, ist er nur noch einmal nach einem Raubzug geschnappt worden, musste aber wegen Mangels an Beweisen laufengelassen werden. Inzwischen hat er sich zu einem Fachmann für Diebstähle in hochpreisige Objekte entwickelt und konnte sich mit dem Anteil an der Beute, den ihm sein Onkel im Laufe der Jahre gab, selbst eines der Häuser, in die er normalerweise einbricht, kaufen. Er versucht, seine Herkunft aus dem Ghetto hinter sich zu lassen und hatte sogar einen Sprachtrainer engagiert, der ihm >vernünftiges< Deutsch beibringen sollte.
Serkan liebt schnelle Autos, Videospiele und Fast Food, obwohl er auch sehr gern die traditionellen türkischen Gerichte isst, die seine Mutter kocht. Er ist nicht besonders gläubig und war das letzte Mal vor vier Jahren in einer Moschee, sehr zur Enttäuschung seiner tiefgläubigen Eltern. Doch sie sind stolz darauf, dass er sich einen gehobenen Lebensstil erarbeitet hat, wobei sie entsetzt wären, wenn sie wüssten, dass er ein Einbrecher ist. Er hat ihnen erzählt, dass er seine kriminelle Jugend hinter sich gelassen hat und sein Geld jetzt in der IT-Branche verdient.
Serkan hat häufig wechselnde Freundinnen, auch ein Punkt, in dem es Konflikt mit seinen Eltern gibt. Deshalb lässt er sich zu Hause nur noch selten blicken, außer, um auf seine Schwestern aufzupassen, für die seiner Meinung nach nur eine Heirat mit einem wohlhabenden türkischen Mann infrage kommt.


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